Fabian

Nathan; Das Ideal der Aufklärung

18. Dezember 2024

Nathan Das Ideal der Aufklärung

Im Deutschunterricht haben wir uns mit dem Werk Nathan der Weise von Gotthold Ephraim Lessing beschäftigt. Das Werk handelt von einem Jüdischen Handelsmann aus Jerusalem und spielt zur Zeit des dritten Kreuzzuges. Nathan lebt mit seiner Adoptivtochter Recha und Daja, die Erzieherin von Recha, zusammen in einem grossen Haus. Direkt zu beginn wird Nathan erklärt, dass ebendieses Haus vom Feuer zerstört wurde. Recha, die sich zum Zeitpunkt des Brandes im Haus befand, überlebte nur dank einem zu Beginn der Geschichte mysteriösen Retters, dem sie sich schon bald angezogen fühlt. Schon bald stellt sich heraus, dass der Retter ein Kreuzritter war, der vom Sultan Saladin begnadigt wurde, aufgrund der Ähnlichkeit zwischen dem Tempelritter und Saladins Bruder. Daja flösst Recha ein, dass deren Rettung auf keinen Fall Zufall sein kann und wahrscheinlich durch irgendeine göttliche Macht geschah.

Während Recha überzeugt ist, dass bei ihrer Rettung eine göttliche Macht die Finger im Spiel hatte, weiss Nathan, dass dies keine logische Erklärung ist und daher nicht zustimmen kann. Dies ist der Gedanke der Aufklärung. Wir haben uns im Unterricht mit der Aufklärung beschäftigt, da dies ein grosser Teil von «Nathan der Weise» ist. Lessing hat Nathan im 18. Jahrhundert geschrieben und das Stück wurde erstmals 1783 aufgeführt. Dies war die Zeit der Aufklärung. In Deutschland wurde die Idee der Aufklärung in der Form von Literatur verbreitet. Werke wie «Nathan der Weise» zeigten dem Volke, dass sie sich von der Autoritären Kirche entfernen sollten und stattdessen den eigenen Beobachtungen glauben, schenken sollten.

In «Nathan der Weise» wird Nathan als eine Idealfigur der Aufklärung dargestellt. Er erlöst Recha von dem Gedanken der göttlichen Rettung, indem er ihr die offensichtlichen Fakten darstellt. Er erklärt ihr, dass der Tempelherr ein Mensch aus Fleisch und Blut, wie jeder andere ist. So kann er Recha aufklären und sie von den Gedanken des Übernatürlichen befreien.

Die bekannteste Szene von «Nathan der Weise ist die Ringparabel. Saladin fragt Nathan, welche Religion die richtige Religion ist. Die verschiedenen Religionen sind ein grosses Thema in dem Werk, da einige Figuren Muslimisch, einige Jüdisch und einige Christlich sind. Nathan antwortet Saladin mit einer Parabel. Die Parabel handelt von einem Vater mit einem magischen Ring. Der Ring wird schon seit Generationen an den Lieblingssohn vererbt, doch der Vater liebt alle seine Söhne gleich, weshalb er sich dazu entschied jedem Sohn einen Ring zu schenken. Der Vater lässt also zwei Fälschungen herstellen und vererbt jedem seiner Söhne einen Ring. Die Söhne sind jeweils davon überzeugt, den wahren Ring zu besitzen. Der wahre Ringbesitzer wird versucht vor Gericht zu bestimmen, doch dies scheitert, da die Ringe nicht zu unterscheiden sind. Die Ringe symbolisieren Religionen und Nathan zeigt mit dieser Parabel, dass alle Religionen den gleichen Wert haben. Wichtig ist einzig und allein, woran man glaubt. Dies ist auch ein Teil der Aufklärung. Die Aufklärung sagt, dass alle Religionen gleich gut sind, da sie im Grunde alle aus einer wahren Religion abstammen und daher alle Religionen Teile der Wahrheit besitzen.